Im Rahmen der internationalen ALFAC-Studie („Aquatic Literacy For All Children“) haben Wissenschaftler untersucht, wie gut Kinder zwischen 6 und 12 Jahren im Wasser zurechtkommen, sowohl technisch als auch im Umgang mit Risiken. „Aquatic Literacy“ umfasst nicht nur die Schwimmtechnik, sondern auch das Wissen und die Fähigkeit, sich sicher im Wasser zu bewegen und Gefahren zu erkennen. Getestet wurden Basisfertigkeiten wie Schweben, Springen, Tauchen und Atmen. Wer diese beherrschte, absolvierte einen anspruchsvollen Parcours mit Kleidung. Zusätzlich wurde geprüft, wie Kinder auf mögliche Gefahrensituationen reagieren.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Deutschland im europäischen Vergleich sowohl bei den Grundfertigkeiten als auch bei komplexeren Bewegungsformen im Wasser im guten Mittelfeld liegt, so die Studienleitung. Die Auswertung zeigt jedoch auch Schwächen: Viele Kinder vermeiden das direkte Hineinspringen ins Wasser, bevorzugen einfache Ein- und Ausstiegswege und haben beim Tauchen deutliche Defizite. Diese Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für die Gestaltung eines alltagsnahen und sicherheitsorientierten Schwimmunterrichts in der Schule wie im Verein.
Ziel müsse es daher sein, einen praxisnäheren Unterricht zu entwickeln, der neben Technik auch Risikokompetenz und Selbstsicherheit im Wasser vermittelt. Auf diese Weise ließen sich nicht nur Badeunfälle vermeiden, sondern auch die aktive Teilhabe an Freizeit- und Wassersportangeboten fördern.
Wie souverän sind Kinder im Wasser?
idw Nachrichten
6/2025