Ein Zusammenhang zwischen Hörverlust und einem erhöhten Risiko für Parkinson-Erkrankungen wird zunehmend durch Studien gestützt. Ob Hörhilfen präventiv wirken können, untersuchte ein US-Forscherteam anhand der Gesundheitsdaten von fast 3,6 Millionen US-Veteraninnen und -Veteranen, bei denen zwischen 1999 und 2022 ein Hörtest (Audiogramm) durchgeführt wurde.
Zehn Jahre nach einem auffälligen Audiogramm zeigte sich bei Personen mit leichter Hörminderung ein Anstieg um 6,1 Parkinsonfälle pro 10.000 im Vergleich zu normal Hörenden. Bei moderat Schwerhörigen lag der Anstieg bei 15,8, bei stark Hörgeschädigten bei 16,2 zusätzlichen Fällen. Überraschend war jedoch, dass bei stark Schwerhörigen der Zuwachs mit 12,1 Fällen etwas geringer lag. Nutzten Betroffene innerhalb von zwei Jahren nach dem Hörtest ein Hörgerät, erkrankten sie im Folgezeitraum deutlich seltener an Parkinson im Vergleich zu jenen ohne Hörhilfe.
Auch wenn die genauen Mechanismen bislang nicht geklärt sind, empfehlen die Forschenden, Hörscreenings als einfache, kostengünstige und nebenwirkungsarme Maßnahme in die Primärversorgung zu integrieren – gerade zur Früherkennung möglicher Risiken für die Parkinson-Erkrankung. Viele Informationen zur Prävention von Morbus Parkinson finden Sie im Gesundheitslexikon.
Neilson, L.E. et al.
Hearing Loss, Incident Parkinson Disease, and Treatment With Hearing Aids.
JAMA Neurol
12/2024