Diabetische Fußgeschwüre bleiben durch Nervenschäden oft unbemerkt, heilen wegen schlechter Durchblutung schlecht und führen nicht selten zu Gewebeuntergang. Ihre Prognose ist nach wie vor nicht unbedingt positiv – und laut neuen Daten hängt das Sterberisiko nicht nur vom Alter, sondern auch vom Geschlecht ab. Die Sterblichkeit aufgrund eines diabetischen Fußes ist bekanntermaßen hoch.
Eine etwa fünfjährige Nachbeobachtung von 67 Patienten, die 2014 wegen eines diabetischen Fußsyndroms behandelt wurden, wurde im Rahmen des letzten Diabetes-Kongresses der Deutschen Diabetes Gesellschaft vorgestellt. Fast alle Studienteilnehmer im durchschnittlichen Alter von 80 Jahren litten an Typ-2-Diabetes, häufig begleitet von Bluthochdruck, Adipositas, Nierenfunktionsstörungen und massiver Eiweißausscheidung im Urin. In drei Viertel der Fälle war es nicht das erste Fußgeschwür, und 80 % wiesen eine periphere Durchblutungsstörung auf.
Es hatten sich also bereits mehrere Folgeerkrankungen eingestellt mit ohnehin eingeschränkter Lebenserwartung. Doch mit diabetischem Fuß verkürzte sich diese weiter: im Mittel auf nur 3,6 Jahre. Männer lebten nach der Diagnose durchschnittlich 3,9 Jahre, Frauen nur 2,3 Jahre, obwohl Frauen generell als langlebiger gelten. Jüngere Betroffene im Alter von unter 70 Jahren lebten im Mittel noch 6,5 Jahre. Bei näheren Betrachtungsweisen zeigte sich, dass das höhere Alter und weibliches Geschlecht die einzigen klaren Risikofaktoren für ein frühzeitiges Versterben beim diabetischen Fuß sind.
Die Zahlen verdeutlichen den dringenden Bedarf an frühzeitiger, vielseitiger Versorgung, einschließlich ambulanter, stationärer und häuslicher Betreuung. Besonders wichtig sei deshalb die konsequente Vorbeugung und Früherkennung, um Leben zu retten.
Diabetischer Fuß: Frauen sterben früher als Männer
Dtsch Arztbl
5/2025